Eternithaus
Denkmalpflegerisches Gutachten
Das Eternithaus ist Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage der im Rahmen der „Interbau 57“ errichteten Bauwerke im Berliner Hansaviertel. Das 1957 fertiggestellte Gebäude wurde nach Plänen von Paul Baumgarten errichtet, dessen Architektur sich durch eine sachliche Formensprache mit sorgfältiger Detaillierung auszeichnet. Das Eternithaus gehört zu den prominentesten Neubauten der Nachkriegsmoderne im ehemaligen Westberlin.
Über einer zurückversetzten, verglasten Gewerbeeinheit befinden sich sieben Maisonettewohnungen mit großzügigen Dachterrassen.
Die Eternit AG als Bauherrin hat das Gebäude von Beginn an als Werbeauftritt für ihre Produkte verwendet, die in einem Ausstellungs- und Verkaufsraum im Erdgeschoss dargeboten wurden. Die Fassaden waren mit weißen Eterntitafeln bekleidet, im Obergeschoss begleitet von einer Rahmung aus hellen Putzflächen auf der Nord- und Südseite sowie an den fensterlosen Giebelseiten.
Seit 1974 präsentiert sich das Gebäude mit einer grundlegend veränderten Fassadengestaltung. In Abstimmung mit Paul Baumgarten sind die Wände mit weißen und roten Eternitplatten bekleidet worden, die als Corporate Identity-Farben der Firma Eternit zum heutigen Identifikationswert des Gebäudes beitragen.
Das Material der Fassadenbekleidung ist in die Jahre gekommen und bedarf möglicherweise einer Sanierung. Das denkmalpflegerische Gutachten definiert die Erhaltungsziele für die erforderlichen Entscheidungen im anstehenden Planungsprozess.
Auftraggeber: Wohnungseigentümergemeinschaft Altonaer Straße 1, 10557 Berlin